Burnout bei Müttern?


Das Thema „Burnout“ liegt heutzutage in aller Munde und dieser Begriff wird auch schnell verwendet...

 

Doch was ist eigentlich ein Burnout?

Ein Burnout ist nicht zu verwechseln mit einer Depression. Eine Depression ist meist schwer greifbar, kontextfrei, die Gründe können in Allem liegen und der Betroffene ist selten aggressiv oder gereizt, eher lustlos, emotionslos. Im Burnout hingegen liegen die Dinge etwas anders: der Betroffene ist in manchen Phasen schnell reizbar, der Ursprung liegt meistens in der Arbeit, ist also kontextbezogen, (in einer sich überfordert oder nicht verstehen gefühlten Situation befinden) und wird von Müdigkeit und Abgeschlagenheit begleitet. Ein Burnout kann schnell in eine Depression übergehen, werden die Symptome nicht frühzeitig erkannt und dagegen gearbeitet. Der Übergang kann fliessend sein...Warum nun sprechen wir häufig von einem Burnout? Wird dieser Begriff nicht zu schnell von der Gesellschaft verwendet?

 

Möglich.... Doch sind heute die medialen Informationen schneller greifbar, es wird generell mit vielen Themen offener und mit mehr Hintergrundwissen umgegangen. Und das ist auch gut so! Denn so kann man sich durch eine Selbstreflektion, oder der Partner durch die Beobachtung, im Internet erste Informationen holen. Bin ich gefährdet? Stecke ich schon mittendrin? Woran erkenne ich es? Was muss ich jetzt tun?

 

In diesem Blog möchte ich bewusst die Mütter ansprechen. Viele Frauen möchten sich emanzipieren und nach der Anfangszeit mit dem Kind der Arbeit wieder nachgehen, sich weiter verwirklichen. Ein abgeschlossenes Studium möchte nicht brach liegen, eine gute Position innerhalb einer Firma will nicht aufgegeben werden. Nun möchte man als Mutter UND Arbeitnehmerin oder sogar Arbeitgeberin auf ganzer Linie erfolgreich sein. Dennoch kommen vielleicht bald die ersten Zweifel: Wie bekomme ich die Arbeit und mein Kind (Kinder...), Partner, Freunde, Hobbys unter einen Hut, ohne dass auch nur Einer darunter leidet? Wie kann ich eine konsequente und liebevolle Mutter sein? Wie bekomme ich meine eigenen Ansprüche gedrosselt? Was hat Priorität? Was kann ich ändern? Was sollte ich ändern?

 

Wichtig.....hören Sie zu. Bei den ersten Anzeichen ist es wichtig, in sich zu hören, auf sich zu hören und bei Bedarf den richtigen Gesprächspartner zu kontaktieren, bevor die Probleme Ihre Gesundheit angreifen. Natürlich spielt der Partner eine entscheidende Rolle. Hier sollte an einem Strang gezogen werden. Die Ernsthaftigkeit sollte von beiden Seiten erkannt und behandelt werden, bevor die Familie weiter unter den Umständen leidet. Ist man alleinerziehend, sieht eine Unterstützung schon schwieriger aus. In solch einem Fall könnte die betroffene Person vorab (mit sich und evtl. auch dem Arbeitgeber etc.) abklären, wo sie einen Schritt zurück treten könnte. Denn wir sind uns einig, dass die Kinder am Wenigsten leiden sollen. Den Ursprung eines Burnouts zu finden, ist eine Herausforderung und nicht zu unterschätzen. Aber genau so wichtig und wohl der Schritt, der der betroffenen Person helfen könnte, das Problem dauerhaft anzugehen und aus dem Burnout oder dem angehenden Burnout heraus zu kommen!

Denn wer möchte schon aus einem Burnout eine Depression werden lassen? Diese Krankheiten gehören heute leider zu unserem Alltag dazu. Laut einer aktuellen Studie einer Krankenkasse sind bereits 16% aller Krankschreibungen auf psychische Erkrankungen zurückzuführen. Interessant, dass doppelt so viele Frauen davon betroffen sind.

 

Warum reden wir schnell von einem Burnout? Nicht, weil es eine schnelle und moderne Erklärung für alles ist oder sein kann, sondern, weil uns in unserer heutigen Zeit mit viel mehr Wissen und Erfahrungsberichten fundierte Informationen geliefert werden, Burnout schneller erkannt wird und uns durch den medizinischen Fortschritt auch schneller geholfen werden kann.

 

Lassen Sie sich helfen und hören Sie auf sich selbst. Denn da es bei mir, meinem Beruf, meiner Berufung und Leidenschaft immer wieder um das Eine geht, nämlich die Kindererziehung, möchte ich Ihnen nicht vorenthalten, was Sie sicher selbst schon wissen: Die Kinder sind die, die leiden, wenn es den Eltern oder einem Elternpart nicht gut geht. Schnell wird der Ton lauter, die Konsequenz lascher und der Respekt geringer. Lassen Sie es nicht soweit kommen! Denn Sie sind Vorbild für Ihr Kind.

 

Wenn Sie erste Anzeichen bemerken, bei sich selbst oder ihrem Partner: holen Sie sich Hilfe. Erste Anzeichen zu Hause können sein, dass Sie von allem, was Ihre Kinder betrifft, genervt sind und die Dinge, die Ihnen früher leicht fielen, nicht mehr schaffen. Kinder zu Freunden oder zum Hobby bringen und auch wieder abholen. Diskussionen mit Ihrem Kind aushalten, Schulaufgaben und der Haushalt noch nebenher. Eigenen Interessen nachgehen, der Einkauf, Arzttermine und Vieles mehr.

 

Verdrängen Sie nicht den Gedanken, dass es SIE treffen könnte, Sie als Mutter. Man möchte doch Allen und vor allem sich selbst gerecht werden... Nicht jede Überforderung muss ein Burnout sein oder darin enden. Aber erkennen Sie rechtzeitig die ersten Symptome. Tun Sie es für sich und Ihre Familie!

 

Erziehung ist jeden Tag unseres Lebens wichtig. Die Standhaftigkeit, klare Strukturen und Grenzen, sowie beständige Liebe sind für unsere Kinder die Luft zum Atmen. Mit einer Krankheit oder einem Burnout lassen sich diese Dinge jedoch erschwert umsetzen....

 

Trotz der Ernsthaftigkeit der Thematik wünsche ich....

 

Viel Spass bei der Umsetzung! Denn Erziehung ist das Spannendste, was es gibt!