Bedürfnisorientiert erziehen
Bedürfnisorientierte Erziehung.... Was ist das überhaupt?
Überall hört man dieses Wort und Erziehungsratgeber verwenden es ständig und überall.
Ich sage es auch hin und wieder-mit einem grossen ABER.
Ein Kind hat Bedürfnisse. Ja. In erster Linie sind es zu Beginn die primären Bedürfnisse nach Liebe, Wärme, Nähe, Essen, Trinken.
Später kommen weitere Bedürfnisse hinzu und diese erweitern sich beständig. Vielleicht sind wir nicht mal im Erwachsenenalter bedürfnisbefriedigt. Diese, ich nenne es jetzt mal "Wünsche", können sich nach Lebenslage natürlich ändern. Und so ist es auch bei Kindern.
Kinder benötigen aber neben ihren Wünschen vor allem eine Sache, um ihrem Leben eine Richtung zu geben:
Eine Richtung. Eine Richtung als Richtung? Ja, genau. Grenzen, Richtlinien, Werte und Normen der Eltern und später des Kindergartes, der Schule und des Arbeitgebers geben uns Menschen vor, wie wir uns wann und wo anpassen müssen und an welcher Stelle es wichtig und richtig ist, auch mal gegen den Strom zu schwimmen.
Wenn wir als Eltern unseren Kindern diese Richtung (ich nenne es auch gern Struktur und roten Faden) nicht geben und nur auf deren Wünsche, welche in den ersten Kinderjahren seeeehr egoistisch sind, eingehen..... Dann können sich unsere Kinder bestimmten Gegebenheiten nicht oder nur schlecht anpassen.
Entscheidet euer Kind, vor dem Essen Schokolade zu essen oder ist es besser, es nach dem Essen zu erlauben?
Entscheidet euer Kind, sich die Zähne nicht zu putzen oder ob es wichtig ist, dass man es tut?
Entscheidet euer Kind, noch bis 21h auf dem Spielplatz zu bleiben oder sind geregelte Schlafenszeiten besser?
Wir wünschen uns doch (aha, wir haben auch Bedürfnisse🤗), dass unsere Kinder empathisch werden und auch anderen Menschen deren Bedürfnissen ansehen und respektieren, oder?
Seht eure Kinder, spürt in euch hinein, ob es ein Bedürfnis ist, welches essentiell ist oder gerade der Befriediging dient.
Entscheidet auch mal aus dem Bauch heraus.
Aber gebt nicht allen Bedürfnissen eures Kindes nach.
Ihr seid der Hafen und Anker. Vergesst das nicht.
Ihr seid das Navi.
Ihr gebt die Richtung vor, immer an eure lieben Kleinen denkend und ihnen alles gebend.
Doch ein NEIN oder eine Erklärung, warum bestimmte Dinge nicht gehen, muss immer im Kopf sein und sollte auch für eure Kinder akzeptabel sein.
Also... Fassen wir zusammen:
Bedürfnisorientiert erziehen? Liebevoll richtungsweisend gefällt mir besser 🤗