Trotzphase bei Kindern

 

Die Frage, die sich Eltern zuerst stellen sollten, ist:

 

Ist mein Kind überhaupt in der Trotzphase? Und wenn ja, ist meistens die nächste Frage: Wann kommt mein Kind wieder aus ihr heraus?

 

Seien Sie als Eltern geduldig. Viele Eltern verwechseln Trotz mit einem Wachstumsschub oder mit Situationen, die dem Kind gerade zu schaffen machen und die es versucht, mit einem anderen, den Eltern bis dato unbekannten Verhalten zu kompensieren.

 

Um Eines vorweg zum Thema Trotzphase zu sagen:

 

Die Trotzphase beginnt in den seltensten Fällen vor dem 3.Lebensjahr.

Die Zweite wichtige Info ist, dass eine Trotzphase immer einen bestimmten Grund hat!

Ihr Kind befindet sich mit 3 oder 4 Jahren in einem Stadium, in welchem es lernt, eigenständiger zu werden. Die Sprache ist im Normalfall so gut ausgeprägt, dass das Kind sich gut mitteilen kann, es hat gelernt, sich selber anzuziehen, kann selbstständig essen, zur Toilette gehen und vieles mehr.

 

Da diese Dinge gut funktionieren und ein Kind mit dem was es kann, selten zufrieden ist, entwickelt sich eine gewisse Unzufriedenheit. Das Kind möchte noch „mehr“ können, möchte sich schneller anziehen, selber sein Brot schmieren, besser singen oder malen können, sich schlichtweg weiterentwickeln, kommt aber an seine körperlichen und-oder geistigen Grenzen.

 

Diese Grenzen des Kindes und die damit verbundenen Diskrepanzen mit sich selbst, die natürlich noch nicht verbal den Eltern gegenüber mitgeteilt werden können (auch, weil die Diskrepanz in diesem Alter nicht bewusst vom Kind wahrgenommen wird), lösen eine innere Unzufriedenheit aus.

 

Diese wird in Wutausbrüchen, Weinanfällen, Ignoranz und Grenzen-testen deutlich. Wichtig hierbei ist, dass Eltern versuchen, diesen Entwicklungsschritt nicht als negativ zu empfinden, auch wenn es teilweise eine anstrengende Zeit sein kann:

 

Das Kind entwickelt sich und das ist gut so!

 

Das eine Kind reagiert in dieser Phase impulsiver als das Andere. Je nach Temperament ist es umso wichtiger, dem Kind seine Grenzen aufzuweisen und ihm den Weg zu ebnen. Mit Frustration soll jeder Junge und jedes Mädchen mit der Zeit lernen, umzugehen. Denn im Laufe seines Lebens wird jeder Mensch mit Frustration konfrontiert. Je früher die eigene Frustrationstoleranzgrenze erweitert wird, desto grösser ist die Wahrscheinlichkeit, dass ein gelassener reflektierter Mensch aus einem Kleinkind wird.

 

Aus diesem Grund ist die Konsequenz der Eltern in jeder Phase der Entwicklung enorm wichtig!!

 

Nicht abweichen vom eigenen “Plan“. Denn wo ein Kind hin soll, wo und wie sich der Charakter des eigenen Kindes ausbildet, ist zum grössten Teil die Arbeit und der Verdienst der Eltern! Je sicherer und souveräner Eltern sind, gepaart mit ganz viel Liebe selbstverständlich, desto einfacher wird der Umgang mit dem eigenen Kind!!

 

Seien Sie geduldig und verständnisvoll.....Sie waren als Kind wahrscheinlich ähnlich wie Ihr Zögling :-)

 

Viel Spass bei der Kindererziehung – es gibt nichts Spannenderes!